Blaulicht, Absperrband und konzentrierte Einsatzkräfte – am Samstagabend bot sich Anwohnern in Bad Hönningen ein spektakulärer Anblick. Was für Außenstehende wie ein schwerer Verkehrsunfall wirkte, war ein sorgfältig geplantes Übungsszenario der Freiwilligen Feuerwehr Bad Hönningen und des DRK-Ortsvereins der Verbandsgemeinde Bad Hönningen. Ziel: unter möglichst realen Bedingungen die technische Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen zu trainieren.
Die angenommene Lage: Zwei Fahrzeuge prallen frontal zusammen. In einem der Autos sitzen eine Mutter und ihre Tochter. Während das Kind nur leichte Verletzungen erlitten hat, ist die Fahrerin im Beinbereich eingeklemmt und droht sich weiter zu verschlechtern. Für die Einsatzkräfte ergibt sich damit eine klare Aufgabenverteilung – während das Rote Kreuz die medizinische Erstversorgung beginnt und die Beteiligten betreut, schafft die Feuerwehr mit technischem Gerät Zugang zum verunfallten Pkw.
Mit hydraulischem Rettungsgerät wird das Auto stabilisiert und geöffnet, sodass die Verletzte schonend aus der misslichen Lage befreit werden kann. Die Abläufe funktionieren – Kommunikation und Abstimmung zwischen den Organisationen greifen nahtlos ineinander. Genau das war auch der Schwerpunkt der Übung.



„Wir wollen unser theoretisches Wissen regelmäßig unter realitätsnahen Bedingungen anwenden. Dazu gehört auch, dass Einsatzabläufe mit der Feuerwehr optimal zusammenspielen“, erklärte Bereitschaftsleiterin Nadine Höhl. Gemeinsam mit acht weiteren Einsatzkräften, darunter auch Mitglieder der Jugendbereitschaft, nahm sie an dem Training teil.
Die Feuerwehr legte besonderen Wert auf strukturierte Arbeitsweise nach der Standard-Einsatz-Regel TH-VU, klare Befehlswege und eine sichere Organisation des Einsatzortes. So sollen im Ernstfall wertvolle Sekunden gespart und Risiken für Helfer wie Betroffene minimiert werden.
Nach rund zwei Stunden war die Übung erfolgreich beendet. Die Verletzten waren gerettet, die Fahrzeuge gesichert – und die Erkenntnisse für zukünftige Einsätze wertvoll. Bei einer kleinen Stärkung im Feuerwehrhaus klang der Abend gemeinsam aus.
„Solche Übungen sind für uns unverzichtbar, denn sie schweißen zusammen und geben Sicherheit für den Ernstfall“, resümierte Höhl.