Zuschlag für 25 Jahre Luftrettung in der Region Westpfalz: Die Crew von „Christoph 66“ im Gespräch mit Innenminister Michael Ebling und Geschäftsführer Frédéric Bruder (rechts). / Q: ADAC SE

(ADAC Luftrettung gGmbH) Die Entscheidung über die Zukunft der schnellen Hilfe aus der Luft für die Menschen in der Westpfalz ist gefallen: Nach einer EU-weiten Ausschreibung hat das Ministerium des Innern und für Sport Rheinland-Pfalz den Zuschlag zur dauerhaften Übertragung des Luftrettungsdienstes in dieser Region an die gemeinnützige ADAC Luftrettung vergeben. Der entsprechende Vertrag mit einer Laufzeit bis 2048 wurde heute in Mainz von Innenminister Michael Ebling und Frédéric Bruder, Geschäftsführer der ADAC Luftrettung gGmbH, unterzeichnet. Die Konzession beinhaltet neben dem Betrieb des ADAC Rettungshubschraubers „Christoph 66“ auch Bau und Betrieb einer Luftrettungsstation im Rettungsdienstbereich Kaiserslautern. Bei dem Zuschlag einer Stationierung über einen Zeitraum von 25 Jahren handelt es sich um eine der bundesweit größten Vergaben im Luftrettungsdienst.

„Wir freuen uns, dass wir im Vergabeverfahren mit unserem Gesamtkonzept aus Qualität, Leistungsfähigkeit und Sicherheit überzeugen konnten. Für die optimale notfallmedizinische Versorgung der Patienten steht eine sehr erfahrene und hochprofessionelle Crew zur Verfügung. Mit dem Westpfalz-Klinikum, der Uniklinik Homburg und der Klinik in Idar-Oberstein haben wir kompetente Partner für eine hochqualifizierte Notfallversorgung an unserer Seite. Die Menschen in der Region können sich in Notsituationen auch in Zukunft auf unsere Einsatzbereitschaft verlassen. Wir sind da“, betonte Geschäftsführer Frédéric Bruder.

Beeindruckt von der Leistungsfähigkeit der H145: Innenminister Michael Ebling im Cockpit des ADAC Rettungshubschraubers „Christoph 66“. / Q: ADAC

„Christoph 66“ ist seit vergangenem Sommer mit einer Rettungswinde ausgestattet. Die Winde mit 90 Meter Länge und einer Traglast von rund 250 Kilogramm ermöglicht bei Einsätzen in unwegsamem Gelände eine erheblich schnellere Versorgung und Rettung von Patienten. Sie steht aber auch über die Region hinaus in Katastrophenfällen zur Rettung von Menschen in Notsituationen zur Verfügung.

„Mit unserem Vertragsabschluss wird sichergestellt, dass die Bevölkerung in der Westpfalz zukunftsfest bis in das Jahr 2048 zuverlässig mit schneller Hilfe aus der Luft versorgt wird. Mit dem Ausbau der Luftrettung legen wir einen weiteren Meilenstein im Bereich der Notfallversorgung für die Westpfalz. Gerade in einem Bundesland mit ländlichen Strukturen können wir so einen flächendeckenden Notarzteinsatz für die Menschen in der Region sicherstellen“, sagte Innenminister Michael Ebling und ergänzte. „Die ADAC Luftrettung ist ein sehr erfahrener Partner, der mit dem Airbus H145 wie gewohnt einen modernen Hubschrauber zum Einsatz bringt.“ Darüber hinaus sei der Neubau einer Luftrettungsstation am bestgeeigneten Standort als Pionierleistung im luftgebundenen Rettungsdienst hervorzuheben.

Standort der neu zu errichtenden Luftrettungsstation wird im Bereich Dörnbach/Imsweiler im Donnersbergkreis sein. Dort wird die ADAC Luftrettung ihre Expertise im Bau von Luftrettungsstationen einbringen und den neuen Standort nach aktueller Planung Anfang 2026 in Betrieb nehmen. Bis zum Abschluss des Baus der neuen, dauerhaften Luftrettungsstation wird der Hubschrauber wie bisher vom Interimsstandort am Flugplatz Imsweiler aus im Einsatz sein. Das Einsatzgebiet umfasst die Stadt und den Landkreis Kaiserlautern, die Landkreise Kusel und Birkenfeld sowie den Donnersbergkreis. Das Einsatzgebiet für Verlegungstransporte von Klinik zu Klinik, sogenannte Sekundärtransporte, umfasst die Länder Rheinland-Pfalz und Saarland.

Schnelle Hilfe von oben besiegelt: Innenminister Michael Ebling (links) und Geschäftsführer Frédéric Bruder unterzeichnen den Vertrag für die Zukunft der Luftrettung in der Region Westpfalz. / Q: ADAC

Der zum Einsatz kommende hochmoderne Hubschrauber des Typs H145 ist der leiseste seiner Leistungsklasse und technisch bestens sowohl als Intensivtransporthubschrauber als auch für Notfall- und Windeneinsätze geeignet. Er ist auf lange Flugstrecken ausgelegt und kann so ideal auch für intensivmedizinische Verlegungsflüge genutzt werden.

Das Team der Station in Imsweiler besteht aus drei Piloten und vier Notfallsanitätern der ADAC Luftrettung sowie 15 Notärztinnen und Notärzten der kooperierenden Kliniken. Im vergangenen Jahr lag die Zahl der Einsätze von „Christoph 66“ bei 1.885. Seit Inbetriebnahme der Rettungswinde im Sommer 2022 wurden bereits 73 Windeneinsätze erfolgreich absolviert. Die ADAC Luftrettung blickt dabei auf umfangreiche Erfahrungen durch den jahrelangen Einsatz von Rettungswinden an inzwischen sechs Standorten deutschlandweit zurück und hat die Eintreffzeit durch ein spezielles Umsteigeverfahren (Windensofortbereitschaft) noch weiter optimiert.

In der Westpfalz wurde im Jahr 2019 durch das Innenministerium als Träger des luftgestützten Rettungsdienstes erstmals ein eigener, öffentlich-rechtlicher Luftrettungsdienst für die Region eingerichtet. Bislang war dieser als zeitlich befristete Interimskonzession an die ADAC Luftrettung vergeben worden.

(PM ADAC SE)