Am heutigen Tag wurde das neue Brand- und Katastrophenschutzzentrum des Landkreises Neuwied in der Rudolf-Diesel-Straße in Neuwied offiziell eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben. Dieses moderne Zentrum bildet zukünftig die zentrale Basis für den Bevölkerungs- und Katastrophenschutz im Kreis.

Holger Kurz, Brand- und Katastrophenschutzinspektor des Landkreises Neuwied, betonte uns in einem exklusiven Interview die Bedeutung dieses Meilensteins:
„Das Zentrum ist ein großer Schritt für die Zukunft des Katastrophenschutzes. Es besteht aus einer Logistikhalle mit 900 Quadratmetern Lagerfläche und einem Führungs- und Lagezentrum im zweiten Obergeschoss.“

Logistik und Einsatzführung unter einem Dach

Die Logistikhalle bietet Platz für rund 200 Paletten mit Materialien für den Katastrophenfall, darunter Feldbetten, Matratzen, Decken, Toiletten, mobile Tanklösungen, Sandsäcke und Stromerzeuger. „Die gesamte Palette an Ausrüstung, die wir im Katastrophenfall benötigen, ist hier zentral und übersichtlich gelagert“, erklärte Kurz.

Das Führungs- und Lagezentrum besteht aus einer Fernmeldezentrale und einem Stabsraum. Die Fernmeldezentrale gewährleistet die Kommunikation zu Gemeinden, Einsatzkräften und benachbarten Kreisen über Funk, Telefon und Satellit. Im Stabsraum werden Einsätze koordiniert – von der Versorgung über die Logistik bis hin zur Einsatzplanung.

Effizienz durch moderne Technik

Ein zentrales Ziel des neuen Zentrums ist es, im Katastrophenfall innerhalb von 10 bis 15 Minuten voll einsatzbereit zu sein. Holger Kurz unterstrich: „Das ermöglicht uns, sofort zu agieren, ohne Zeit mit aufwendigen Aufbauten zu verlieren. Wir haben hier optimale Bedingungen, um effektiv zu arbeiten.“

Unterstützung für Nachbarkreise und Redundanz

Neben der Versorgung des eigenen Landkreises steht das Zentrum auch für die Unterstützung benachbarter Kreise bereit. „Wenn Material benötigt wird, unterstützen wir selbstverständlich“, so Kurz. Zudem wurde bei der Planung großer Wert auf Autarkie gelegt: Das Gebäude verfügt über redundante Kommunikationssysteme, eine Flüssiggasheizung und Notstromversorgungen, sodass der Betrieb auch bei Krisensituationen unabhängig aufrechterhalten werden kann.

Fahrzeugkonzept für flexible Einsätze

Der Landkreis setzt verstärkt auf ein modernes Fahrzeugkonzept mit Wechselladerfahrzeugen und robusten, geländegängigen Fahrzeugen. Kurz erklärte: „Wir beschaffen gebrauchte, bewährte Fahrzeuge, die wir für unsere Anforderungen anpassen, um flexibel und effektiv reagieren zu können.“

Ein Jahrzehnt Planung – ein Ergebnis, das überzeugt

Die ersten Ideen für das Zentrum entstanden vor etwa zehn Jahren, konkrete Weichen wurden ab 2018 gestellt. Erfahrungen aus der Corona-Pandemie und der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal haben den Planungsprozess beschleunigt. „Diese Ereignisse haben gezeigt, wie wichtig eine moderne und gut ausgestattete Infrastruktur ist“, resümierte Kurz.

Das neue Brand- und Katastrophenschutzzentrum ist ein Meilenstein für den Landkreis Neuwied und ein starkes Zeichen für die Sicherheit und den Schutz der Bevölkerung.

(red)