Die Corona-Pandemie 2020 und 2021 wirkte sich in den „Lockdown-Phasen“ unmittelbar auf den überregionalen Personen- und Güterverkehr aus. So kam es nach Angabe des Kraftfahrt-Bundesamtes in diesem Zeitraum nicht nur zu einem merklich geringeren Verkehrsaufkommen, sondern spiegelbildlich auch zu geringeren Unfallzahlen.

Spurendokumentation nach PKW-Unfall auf der BAB 3

Einhergehend mit der Lockerung der Corona-Beschränkungen verzeichnete die Verkehrsdirektion im Jahr 2022 wieder eine deutliche Steigerung der Verkehrsdichte auf den Autobahnen. So lagen die Gesamtunfallzahlen im Zuständigkeitsbereich der Verkehrsdirektion Koblenz, welcher sich auf die Bundesautobahnen in nördlichen Rheinland-Pfalz beschränkt, zwar mit insgesamt 2.594 polizeilich registrierten Unfällen um circa 18 % über den Zahlen des Jahres 2021. Betrachtet man diese Zahl jedoch mit den Zeiträumen vor der Pandemie, so sind erfreulicherweise leicht rückläufige Zahlen feststellbar.

Im Jahr 2022 kam es dennoch bei den Verkehrsunfällen in insgesamt 297 Fällen zu Personenschäden, wobei hierbei 6 Personen unfallbedingt verstarben und bei 56 Unfällen Schwerverletzte zu beklagen waren. In diesem Zusammenhang ist anzumerken, dass es sich bei allen Unfallereignissen mit Todesfolge und bei 36 Unfällen mit Schwerverletzten um Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Lastkraftwagen handelte.

Nach wie vor sind Fahren mit ungenügendem Sicherheitsabstand und nicht angepasste Geschwindigkeit die häufigsten Unfallursachen auf den Autobahnen im Präsidialbereich. Um diesen Ursachen wirkungsvoll entgegen zu treten, wird die Verkehrsdirektion Koblenz ihre Präventionsarbeit zu diesen Themen noch intensivieren. Zudem wird an den bisherigen Strategien festgehalten und es werden weiterhin mit den zur Verfügung stehenden Messgeräten zu allen Tages- und Nachtzeiten Kontrollmaßnahmen durchgeführt.

„Neben der Kontrolle von Abstand und Geschwindigkeit wird es unumgänglich sein, den Fokus auch auf andere Verhaltensweisen zu richten. So stellen auch das Fahren unter Einwirkung von Alkohol und Drogen sowie die Ablenkung durch Handybenutzung weitere Unfallursachen mit oftmals gravierenden Folgen dar. Da hieraus erhebliche Gefahren für andere Verkehrsteilnehmer resultieren, gilt es auch hier durch zielgerichtete Kontrollmaßnahmen entgegenzuwirken.“, so Polizeidirektor Patrick Brummer, Leiter der Verkehrsdirektion Koblenz. Er mahnt zudem an: „Dass im Jahr 2022 bei über 1.000 Unfallereignissen im Zuständigkeitsbereich der Verkehrsdirektion Koblenz Lastkraftwagen beteiligt waren und dass hieraus in vielen Fällen erheblichste Personen- und Sachschäden resultierten, lässt nur einen Schluss zu: Die Kontrollmaßnahmen der spezialisierten Verkehrsüberwachung müssen fortgeführt und intensiviert werden.“

(PM POL)