Der Schnellbergungswagen der Björn Steiger Stiftung gilt als Prototyp des heutigen „Vorausrüstwagens“ der Feuerwehr und war damals eine Sensation

Ein Verkehrsstau stellt für den Schnellbergungswagen kein Hindernis dar. Im Notfall kann er aus der Kolonne ausscheren und buchstäblich über Stock und Stein zum Unfallort vordringen.

Vor 50 Jahren, am 15. Mai 1974, stellte die in Winnenden ansässige Björn Steiger Stiftung den ersten „Schnellbergungswagen“ bei der Stuttgarter Feuerwehr in den Dienst und revolutionierte damit die Bergung von eingeklemmten Unfallopfern im Straßenverkehr. Weil die damaligen „Rüstwagen“ der Feuerwehr nämlich zwar mit Bergungsgerät ausgestattet, dabei aber groß wie LKW und nicht geländegängig waren, hatten sie kaum eine Chance, schnell zwischen den haltenden Fahrzeugen hindurch oder über unwegsames Gelände zum Unfallort zu gelangen. Unzählige Menschenleben konnten dadurch nicht gerettet werden.

Die Stuttgarter Feuerwehr geht daher Anfang der 70er-Jahre auf den Esslinger Motorsport-Journalisten und Tüftler Eberhard Hemminger zu und bittet ihn um die Konstruktion eines neuartigen Fahrzeugs. Jenes Fahrzeug sollte klein und wendig und dennoch mit allem ausgestattet sein, was es für die Bergung von Unfallopfern braucht. Finanziell unterstützt wird Hemminger durch die Björn Steiger Stiftung – der Stiftungsgründer Siegfried Steiger war sofort angetan von der Idee.

Es sei ein „sehr ausgeklügeltes System“ gewesen, erinnert sich der Zeitzeuge Harald Pflüger. „Es war toll für die Feuerwehr! Das Fahrzeug hatte einen 5,90 Meter hohen, ausfahrbaren Lichtmast und war somit schon von weitem erkennbar, auch wenn es hinter einer Kuppe fuhr. Dazu verfügte es über mehrere Scheinwerfer und hatte sämtliches Arbeitsgerät für die Bergung eingebaut“, so der ehemalige Kommandant der Winnender Feuerwehr. Bis zu 165 Stundenkilometer und buchstäblich über Stock und Stein habe der Schnellbergungswagen fahren können.

Insgesamt zwölf dieser Schnellbergungswagen finanzierte die Björn Steiger Stiftung zwischen 1974 und 1984, bis 2001 waren die Modelle für die Feuerwehr im Einsatz.

Zwar sind jene Schnellbergungswagen heute nicht mehr „im Dienst“. Sie gelten aber unbestritten als der Prototyp und Vorreiter für die heutigen „Vorausrüstwagen“ der Feuerwehr und waren seinerzeit ein schnelles und effizientes Werkzeug, das unzähligen Unfallopern das Leben rettete und der Feuerwehr den Rettungseinsatz enorm erleichterte.

(PM Björn Steiger Stiftung)