Am vergangenen Samstag, 19.11.2022, fand eine große Übung auf einem Gelände der Deutschen Bahn in Koblenz statt. Organisiert wurde die Übung von der Feuerwehr Koblenz. Teilnehmer waren die Berufsfeuerwehr Koblenz, sowie die vier Facheinheiten für technische Hilfeleistung der freiwilligen Feuerwehr Koblenz. Die Facheinheiten bestehen aus den Einheiten Arenberg-Immendorf, Horchheim, Rübenach und Wache Nord. Des Weiteren nahm das Deutsche Rote Kreuz, der Malteser Hilfsdienst und das Rettungszentrum der Bundeswehr an der Übung teil. Im Vorfeld wurden Fahrzeuge durch das technische Hilfswerk in Koblenz präpariert und der Aufbau der einzelnen Stationen durchgeführt. Um die Übungen besonders realitätsnah zu gestalten wurden vom DRK zu Tagesbeginn Unfalldarsteller künstlich mit Wunden und Verletzungen vorbereitet.

Insgesamt wurden vier Ausbildungsstationen aufgebaut. An jeder Station stand ein Ausbilder der Feuerwehr, des Rettungsdienstes und ein Mitarbeiter eines Bahnunternehmens als Beobachter zur Verfügung. An der ersten Station fanden die Rettungskräfte einen PKW zwischen einem Wagon und einem Triebwagen verkeilt vor. Innerhalb des Autos war eine Person eingeklemmt und musste mittels hydraulischem Rettungsgerät befreit werden. Herausforderung war hier für die Teilnehmer der sehr geringe Platz, um eine Rettung durchführen zu können.

Bei der zweiten Station wurde das Vorgehen bei verunfallten Personen auf und unter Zügen ausgebildet. Hier mussten gemeinsam Lösungen gefunden werden, um die Personen zügig und sicher retten zu können. Eine besondere Gefahr geht bei Einsätzen an Gleisanlagen vor allem von den Oberspannungsleitungen der Bahn aus. Hier ist eine Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern der Bahnunternehmen besonders wichtig. Diese müssen Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, damit die Rettungskräfte in diesem Bereich arbeiten können. Des Weiteren stehen die Bahnmitarbeiter immer beratend als Ansprechpartner zu Verfügung.

Auf der Feuerwache 1 der Berufsfeuerwehr ist ein Abrollbehälter mit Material stationiert, welches extra für Einsätze im Bereich des Schienenverkehrs vorgehalten wird. An der dritten Station des Ausbildungstages konnte die Einsatzkräfte den Umgang mit diesem Material ausgiebig trainieren. So galt es mehrere Personen, welche teilweise bewegungseingeschränkt waren, aus einem weiter entfernten Zug zu evakuieren. Dabei konnte zum Bespiel auf Transportwagen, die von den Feuerwehrleuten auf die Gleise gesetzt werden können, zurückgegriffen werden. Damit wurde der Transport der Personen stark vereinfacht.

Die letzte Station stellte einen Unfall zwischen zwei PKW dar. Innerhalb der PKW waren mehrere Insassen eingeklemmt und mussten ebenfalls mit hydraulischen Rettungsgeräten aus den Fahrzeugen befreit werden.

Durch das Katastrophenschutzmodul Verpflegung, welches im Stadtgebiet Koblenz durch den Malteser Hilfsdienst übernommen wird, konnten die Übungsteilnehmer mit Getränken und einem warmen Mittagessen verpflegt werden. Dies diente zeitgleich auch als Übung für die Hilfskräfte des Katastophenschutzmodules Verpflegung, da die Versorgung mit Essen und Getränken für so eine Vielzahl an Rettungskräften eine große Herausforderung ist.

Ein großer Dank gilt auch den Eisenbahnunternehmen Deutsche Bahn, National Express und Transregio, welche die Wagons und Triebfahrzeuge für die Übungen zur Verfügung stellten. Zusätzlich standen Mitarbeiter der Unternehmen den Rettungskräften den ganzen Tag mit Rat und Tat zur Seite, so dass fachspezifische Fragen zu den Schienenfahrzeugen unmittelbar während der Ausbildung beantwortet werden konnten.

Der Ausbildungstag zeigte wieder, dass die Zusammenarbeit zwischen der Feuerwehr und den Hilfsorganisationen, aber auch den Bahnunternehmen, hervorragend funktioniert. Bei den anschließenden Nachbesprechungen zeigten sich sowohl die Ausbilder, als auch die Übungsteilnehmer sehr zufrieden.

(PM BF KO)